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Ein Jahr nach dem Erdbeben in Syrien

Der Norden Syriens braucht mehr Humanitäre Hilfe
 

Projekte zu psychologischer Unterstützung, medizinischer Versorgung & Nothilfe laufen weiter


Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben sind laut UN 16,7 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen, 5,5 Millionen davon intern Vertriebene. Viele haben Familienmitglieder verloren, sind durch den Krieg traumatisiert und leben in extremer Armut. Zudem reißen die türkischen Angriffe auf den Nordosten Syriens nicht ab. Mittlerweile ist nahezu die gesamte Region ohne Strom, Wasser, Diesel, große Teile der zivilen Infrastruktur sind zerstört. Auch die Arbeit unserer Partner*innen in der Region Idlib wird regelmäßig von syrischen, russischen und zuletzt auch iranischen Bombenangriffen behindert. Umso wichtiger ist es, dass die Volkshilfe die Unterstützung auch 2024 fortsetzt.
 

„Unsere Projekte in Syrien laufen auch unter den aktuellen schwierigen Bedingungen weiter. In den Regionen Aleppo und Latakia unterstützen wir Menschen mit Behinderungen durch eine mobile Klinik. In Afrin und Azaz werden durch Erdbeben und Vertreibung traumatisierte Kinder psychologisch unterstützt. Im Raum Idlib gibt es weiter Nothilfe und psychologische Unterstützung in den informellen Camps. Und in Qamishli und Hasaka verteilen wir Lebensmittel und Geld für das Nötigste zum Überleben. Tausende Menschen, die oft schon mehrmals vertrieben wurden, können so unterstützt werden. Hier gilt unser Dank vor allem unseren Partnern vor Ort, die weiter für das Wohlergehen der Menschen kämpfen: Hiro, Mousawat, Heyva Sor, Sawaedna und dem Frauenzentrum Idlib“, betont Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

Ein Kollege von Heyva Sor (Kurdischer Roten Halbmond) schildert die aktuelle Lage im Nordosten: „Die massiven Luftangriffe richten sich vor allem gegen zivile Infrastruktur. Derzeit sind fast alle Haushalte sowie öffentliche Einrichtungen ohne Wasser und ohne Strom. Auch Krankenhäuser, wie unser kürzlich eröffnetes Ontologie-Krankenhaus in Qamishli, mussten deswegen ganz oder teilweise den Betrieb einstellen. Das alles trifft eine Bevölkerung, die durch den Krieg gegen den IS schon unvorstellbare Entbehrungen hinnehmen musste und eine Region, welche Millionen von geflüchteten Menschen versorgen muss. Dazu kommt der psychologische Effekt, wenn man immer damit rechnen muss beim nächsten Drohnenangriff ums Leben zu kommen. Wegen der Angriffe mussten wir mehrmals unser Bürogebäude evakuieren. Das Ganze hinterlässt auch bei uns Spuren, aber wir versuchen uns nicht beirren zu lassen und unsere Aktivitäten weiter aufrechtzuerhalten.“

Die Volkshilfe konzentriert ihre Projekte vor allem auf jene Regionen in Syrien, die sonst kaum durch internationale Hilfe erreicht werden. Auch dank „Nachbar in Not“ können wichtige Projekte in dieser Region fortgeführt werden. Mehr als 1 Million Euro an Spenden wurden von der Volkshilfe und ihren Partnern in Syrien umgesetzt. Damit konnten rund 70.000 Menschen direkt unterstützt werden. Für das Jahr 2024 sind weitere Projekte in den Bereichen Nothilfe, Wiederaufbau und psychologische Unterstützung sowie Einkommen schaffende Maßnahmen geplant.

 

Gespendet werden kann weiterhin unter: volkshilfe.at/syrien

5. Februar 2024

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