Die Ärmsten in Österreich trifft die Corona-Krise besonders heftig, und ihre Lage wird von Tag zu Tag heikler. Die Zeit drängt, unzählige Menschen haben ihre Arbeitsplätze verloren und wissen nicht, wie sie ihre Miete zahlen sollen. Aber dies lässt sich verhindern, ein hochdotiertes Armutsbekämpfungspaket kann Existenzen sichern.
"Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft sind wichtig, aber jetzt muss die Regierung auch Regelungen fixieren, um bisher prekär oder geringfügig Beschäftigten zu helfen, die ihre Jobs verloren haben. Es gilt, Delogierungen zu verhindern durch die temporäre Übernahme von Mietkosten, und armutsbetroffenen Haushalten Strom, Gas oder Fernwärme auch bei Zahlungsverzug zu sichern. Wir dürfen aus der Gesundheitskrise nicht eine Überlebenskrise für armutsbetroffene Menschen in unserem Land machen “, fordert Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.
Laut ersten Schätzungen steigt der tägliche Stromverbrauch in privaten Haushalten bis zu einem Drittel. Armutsbetroffene können auf keine Ersparnisse zurückgreifen und sind derzeit schwer verunsichert. Ein erfolgreiches Gegengewicht wäre auch eine rasche Erhöhung der Nettoersatzquote des Arbeitslosengelds auf 80% für niedrige EinkommensbezieherInnen sowie die unbürokratische Zuweisung der Mindestsicherung und anderer Sozialtransfers. Bei Familien mit Kindern sollte zusätzlich die Mindestsicherung flächendeckend um 100€ erhöht werden.
"Wer rasch hilft, hilft doppelt und verhindert viel soziale Not,“ appelliert Fenninger an die Regierung.
19. März 2020