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„Wieder in die Schule gehen zu können, gibt mir mein Leben zurück“

Bildungsförderung von Mädchen im Rhinocamp, Norduganda

Mein Name ist Nyamal. Ich bin 19 Jahre alt und gehe in die Schule von Katiku. Mit Vierzehn bin ich aus meiner Heimat geflohen. Mein Vater ist im Südsudan gestorben. Meine Geschwister sind noch immer dort. Mit meiner Stiefmutter und ihren vier Kindern lebe ich jetzt hier in Uganda. Manchmal reicht das Essen nicht für das ganze Monat, dann müssen wir unsere Nachbarn um Okra oder Kohl bitten. Ich habe einen kleinen Sohn, er ist zwei Jahre alt. Vor seiner Geburt habe ich die Schule abgebrochen. Seit fünf Monaten besuche ich wieder die Grundschule von Katiku. Unsere Lehrer unterstützen uns sehr, besonders Jennifer, mein Klassenvorstand. Wir haben eine Uniform, Schuhe, Binden, Bücher, Stifte und ein Mathematikset bekommen. Bevor ich in die Schule zurückgegangen bin, hatte ich Angst. Jetzt bin ich jeden Tag froh, lernen zu können. Hoffentlich kann ich so bald selbst Geld verdienen, für mich und meinen Sohn.

Mein Name ist Stella, ich bin 17 Jahre alt. Ich gehe in die Schule von Kiridoaku und liebe Fußball. Ich bin ein Flüchtling aus dem Südsudan. Seit 2017 bin ich hier in Uganda. Letztes Jahr habe ich die Schule abgebrochen, weil ich schwanger war. Meine Mutter, meine jüngeren Geschwister und ich leben in einem Haus mit zwei Räumen, unsere Küche ist draußen. Alle zwei Monate bekommen wir Lebensmittelrationen mit Mais, Bohnen, Öl und Salz. Meine Tochter ist erst acht Monate alt. Ihr Vater ist jetzt im Südsudan. Mein Vater auch. Ich bin so froh darüber, wieder in die Schule gehen zu können. Ich habe auch Binden, Seife, Bücher und Stifte bekommen. Nur Unterwäsche haben wir manchmal zu wenig. Für mein Baby kaufe ich Kuhmilch vom Nachbarn, weil ich sie während der Schule nicht stillen kann. Das Schlimmste für mich wäre, wenn die Schule wegen COVID wieder für ein Jahr schließen muss. Ich finde alle Mädchen sollten die Schule abschließen. Das möchte ich ihnen mitgeben.

 

Mein Name ist Juani, ich bin 17 Jahre alt. Ich gehe in Katiku zur Schule. Ich bin im Südsudan geboren. Wegen des Krieges bin ich geflohen, da war ich Zwölf. Ich kam mit meiner Schwester nach Uganda, aber sie ist zurück in den Südsudan. Jetzt bin ich eine Waise und lebe im Rhino Camp, einer Flüchtlingssiedlung im Norden Ugandas. Meine Nachbarin ist schon sehr alt, ich bin zu ihr gezogen, damit ich nicht alleine bin, sie ist wie meine neue Großmutter. Ich war 13 als ich schwanger wurde und die Schule abgebrochen habe. Wieder in die Schule gehen zu können, gibt mir mein Leben zurück. Ich habe einen Plan für meine Zukunft. Sie wird vielversprechend sein und ich kann sie selbst gestalten. Ich möchte Medizinerin werden und wünsche mir, dass meine Kinder alle in die Schule gehen und ein freies Leben führen können.

Mein Name ist Annet. Ich bin hier in Katiku geboren und bin 19 Jahre alt. Vor zwei Jahren habe ich die Schule abgebrochen, da kam mein Sohn auf die Welt. Sein Vater ist weggelaufen. Auch ich habe keinen Vater. Während der Lockdowns war es schwierig. Gott sei Dank haben wir einen Mangobaum, der viele Früchte trägt, so mussten wir nie hungern und konnten Bohnen von den Nachbarn kaufen. Trotzdem habe ich sehr viel Glück: Meine Mutter hat mich unterstützt, als ich zurück zur Schule wollte. Sie hilft mir mit dem Baby, wenn ich in der Klasse bin. Sobald ich meinen Abschluss habe, möchte ich Modedesignerin werden. Ich hoffe auch für meinen Sohn, dass er einmal eine Ausbildung abschließt und ein gutes Leben führen kann.

Hier können Sie mehr über das Projekt zur Bildungsförderung von Mädchen im Rhinocamp, Norduganda, erfahren.

7. September 2021

Projektinformationen

Region: Rhinocamp Settlement, Arua, Norduganda
Zeitraum: 01.05.2019 – 30.04.2022
ProjektpartnerIn: PALM Corps
FördergeberInnen: Austrian Development Cooperation, Volkshilfe

 

KONTAKT

Volkshilfe Solidarität
Mag.a Brigitte Berger
Programm-Managerin
Internationale Zusammenarbeit

E-Mail: brigitte.berger[at]volkshilfe.at
Tel: +43 1 402 62 09

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