Fenninger: Thema darf nicht in Vergessenheit geraten!
Die Pandemie hat die Schlagzeilen der vergangenen Monate beherrscht. Doch nur, weil das Thema aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwunden ist, ändert das leider nichts daran, dass weltweit rund 70 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Davon sind rund die Hälfte Kinder und Jugendliche. „Daher ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass die Nöte der geflüchteten Menschen nicht vergessen werden“, so der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger und ruft zur großen Demo am kommenden Samstag auf.
Menschlichkeit über Populismus stellen!
„Wir dürfen nicht aufhören, auf den Skandal von Moria in Griechenland hinzuweisen, wo Menschen im Flüchtlingscamp auf wenigen Quadratmetern ihr kümmerliches Dasein fristen müssen und in jeder Hinsicht schlecht versorgt sind“, stellt Fenninger fest. Dass Österreich nicht bereit ist, zumindest Kinder und Jugendliche aus dieser Hölle zu befreien wirft international ein sehr schlechtes Licht auf unser Land. „Ich appelliere noch einmal an die Bundesregierung, Menschlichkeit über Populismus zu stellen und sich an den internationalen Aktivitäten zur Evakuierung von Moria zu beteiligen“, so Fenninger.
Gezielte Aufnahme geflüchteter Kinder
Auch die Situation von geflüchteten Menschen in Kroatien verdient mehr Aufmerksamkeit. Das Zurückschieben von Menschen, oft mit brutaler Polizeigewalt, verstößt eindeutig gegen geltendes europäisches Recht und darf nicht einfach hingenommen werden. Die von Amnesty aufgezeigten Gewaltaktionen an der Grenze zu Bosnien müssen von einer internationalen Kommission untersucht werden. Aufgrund der geschlossenen Grenzen schaffen es auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nicht mehr nach Österreich, für sie ist die Situation noch dramatischer. Daher braucht es eine gezielte Aufnahme der Kinder und Jugendlichen nach Österreich.
Einsatz für Solidarität
Die Volkshilfe ist seit Jahrzehnten in der Betreuung und Unterstützung von Flüchtlingen in Österreich aktiv, vor allem in Oberösterreich und in Wien. Aber auch in internationalen Projekten wie im Libanon oder in der Ukraine werden schutzsuchende Menschen von der Volkshilfe betreut, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. „Der Einsatz für Solidarität mit allen Menschen in Not ist die Gründungs-DNA der Volkshilfe. Wir müssen die enorme Ungleichheit in der Welt bekämpfen, denn damit werden auch die Fluchtursachen bekämpft. Und wir brauchen mehr internationale Gerechtigkeit, damit alle Menschen in Frieden und Freiheit leben können“, stellt Fenninger abschließend fest.