Du hast 2016 das Festival 4Gamechangers gegründet...
Das Motto dieses Events ist "Power of Cooperation", es soll Menschen zusammenbringen, die die Welt zum positiven verändern möchten, egal wie alt, wie erfolgreich, aus welcher Branche, welche Nationalität, welche Religion, oder welche politische Gesinnung sie haben. Einfach Menschen, die gemeinsam empathisch besser sein können, als alleine. Wir können das Festival auch nur umsetzen, wenn uns Cooperates finanzieller Natur unterstützen, also sponsorn. In diesem Rahmen können wir eben NGO-Projekten, wie das der Volkshilfe mit "Kinderarmut abschaffen" unentgeldlich vor den Vorhang holen. Wir brauchen natürlich Besucher und die kommen, wenn da auch große Namen stehen, wie zum Beispiel Google, oder Facebook, oder die ganzen großen C-Levels aus Österreich, sowie Politiker und Entscheidungsträger. Aber auch kleine Startups, mit guten Ideen, NGO´s und NPO´s, mit Projekten von Kindern und Schülern.
Die Next-Generation ist unser Zukunft?
Absolut. Ich finde es besonders sinnvoll, zum Beispiel junge Startups zu unterstützen, sie sind die Entscheidungsträger der nächsten Generation. Sie sind es, die in 20, 30 Jahren unsere Wirtschaft gestalten und unsere Pensionen steuern. So müssen wir auch die von Kinderarmut Betroffenen unbedingt mit auf den Weg nehmen.
Was hat Dich dazu bewegt, dieses "Sozialprojekt" umzusetzen?
Ich habe das Glück, dass ich in einem relativ sicheren Arbeitsumfeld für ein großes Medienunternehmen arbeite. Wir von Pro Sieben Sat1Puls4 machen natürlich vor allem Entertainment, das ist auch sinnvoll, keine Frage, aber ich habe mich immer gefragt, wie kann ich mich darüber hinaus auch engagieren für die Armen, für die Zurückgelassenen, eben für die, die nicht die gleichen Startvorraussetzungen haben.
Wie kam es zur KOOPERATION mit der Volkshilfe?
Erich Fenninger und ich arbeiten schon lange sehr eng zusammen, ich schätze ihn sehr für seine außergewöhnlichen Ideen. 2015 hatten wir schon eine tolle Kooperation, mit dem "Voices for Refugees" Konzert am Heldenplatz (voicesforrefugees.com). Wir haben dieses Großevent innerhalb von drei Wochen mit vereinten Kräften ins Leben rufen. Puls 4 hat das Event in einem 8-Stündigen TV-Liveerlebnis live mitgeschnitten. Das war ein riesiger Erfolg!
Die Volkshilfe ist fixer Bestandteil des 4GamechangersFestival?
Erich Fenninger war schon öfter beim 4Gamechanger-Festival, eines Tages trafen sich er, Martin Rohla (Anmerkg Redaktion: österreichischer Investor und seit 2018 Mitglied der Jury in der österreichischen TV-Sendung 2 Minuten 2 Millionen auf Puls 4) und ich uns bei einem Abendessen, wo uns Erich von dem Volkshilfe-Projekt "Kinderarmut abschaffen" erzählte. Dass jedes 5. Kind in Österreich armutsgefährdet ist, hat mich erschüttert. Aber Erich konnte uns bereits Lösungsansätze präsentieren, denn durch Forschungsergebnisse kann man gezielt sagen, wieviel Geld hilft und direkt den Familien zuteil wird. Das hat mich total begeistert und überzeugt. Mir war klar, dieses Thema muss in die Öffentlichkeit. Mir war sofort klar, dass wir da mit der Volkshilfe kooperieren wollen und mit 4Gamechangers Partner sein wollen und Erich Fenninger mit seinem Projekt ein fixer Bestandteil unseres 4 Gamechangers Festival ist.
Was ist Deiner Meinung nach notwendig, um Kinderarmut abzuschaffen?
Stichwort Nachhaltigkeit: Wir müssen das Problem an der Wurzel anpacken. Wenn wir für diese Kinder jetzt nichts tun, bleiben sie sozial auf der Strecke und können dann mit 16, 18, 20 nicht wie andere am Berufsleben teilnehmen. Man muss jetzt beginnen, mit den Kindern zu arbeiten, sie wieder in die Gemeinschaft holen, damit sie eine prosperierende Zukunft haben. Und es ist so wichtig, zu erkennen, dass Bildung und die Teilnahme am Gesamtgemeinwohl unabdingbar ist, was jedoch nur möglich ist, wenn Deine Grundbedürfnisse, wie Ernährung und ein Dach über dem Kopf, gut erfüllt sind.
Aufgrund Corona ist das Gamechanger-Festival leider die letzten zwei Jahre ausgefallen...
Ja leider, aber letztes Jahr vor Weihnachten konnten wir uns dem Thema Kinderarmut abschaffen in unserer Café Puls Spezialwoche widmen. Sehr gerne unterstützen wir auch heuer wieder und nächstes Jahr das Projekt nach unseren Möglichkeiten.
Wofür spendest Du privat?
Mir ist es immer gut gegangen, ich hatte familiärbedingt das Glück eine ordentliche Ausbildung zu machen, um einem ordentlichen Beruf nachzugehen. Ich war materiell nie arm und sehe mich da als privilegiert. Deswegen möchte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten helfen, wo es geht. Ich habe ein großes Herz und bin grundsätzlich ein sehr empathischer Mensch. Ich kann mich natürlich auch schwer entscheiden, wofür spende ich, sind es die Tiere, Afrika, oder Flüchtlinge. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel Freunden Spenden geschenkt für "Kinderarmut abschaffen". Und sind wir uns ehrlich. Wir brauchen nicht die 15te Mütze oder Schal, lieber darauf verzichten und als Besser-Situierter Menschen helfen, die am 20sten des Monats nicht mehr wissen, was sie gesundes regionales auf den Tisch bringen können.
Welche Projekte würdest Du gerne mit der Volkshilfe umsetzen?
Mein Traum wäre es, in Kooperation mit der Volksholfe ein öffentlichkeitsgroßes Charity-Konzert zu veranstalten, also so eine Art "Voices for Refugees" für Kids. Wo viele Menschen zusammenkommen, wo viele Liveacts unentgeldlich spielen, um auf die Kinderarmut in Österreich aufmerksam zu machen. Ziel ist es, viele Kinder aus dieser Armutsfalle rauszuholen und in zwei Jahren die Zahl zu verdoppeln!
Danke für Deinen Einsatz und das Gespräch!
Foto: Bernhard Eder
Interview: Lisa Peres, VH Österreich