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Barbara Gross zum Weltfrauentag

Präsidentin Barbara Gross: „Das Frauenvolksbegehren zeigt einmal mehr: Es ist Zeit zu handeln!“

Ob in der Politik oder in der Privatwirtschaft – Barbara Gross, Präsidentin der Volkshilfe Österreich erinnert sich an zahlreiche Situationen in ihrer Vergangenheit zurück, in der sie die einzige oder eine von ganz wenigen Frauen an Entscheidungstischen war. Im Jahr 2018 ist dieses Missverhältnis noch immer Realität, stellt die Präsidentin anlässlich des Weltfrauentages fest: „Diese Situation ist – trotz ihrer Hartnäckigkeit – durch nichts zu rechtfertigen. Wenn Frauen in der Minderheit sind, werden ihre Stimmen in Diskussionen oft nicht ernst genommen und ihre Leistungen zu wenig gewürdigt. Auch in Hinblick darauf, dass wir wissen, dass Organisationen insgesamt profitieren, wenn Entscheidungsgremien die gesamte Gesellschaft repräsentieren, ist dieses Missverhältnis keinen Tag länger hinzunehmen.“

Als diesem Vorsatz nicht entsprechend sieht Barbara Gross das Regierungsprogramm an, das ein binäres Geschlechtersystem propagiert, das die Verschiedenheit von Männern und Frauen betont und keine wirksamen Maßnahmen gegen Diskriminierung beinhaltet. „Diesen Ansatz können wir nicht hinnehmen. Ganz wichtig ist uns beispielsweise echte Wahlfreiheit für Frauen. Das kann es nur mit einem Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung geben. Auch bei Vollzeitanstellung. Frauen schultern in unserer Gesellschaft die Hauptlast der Kindererziehung und der Pflege. Daher braucht es neben Chancengleichheit am Arbeitsmarkt und dem Schließen des Gender Pay Gaps eine Neubewertung und Umverteilung von Arbeit und Zeit.“

Armut darf nicht länger weiblich bleiben

Großen Handlungsbedarf sieht die Präsidentin vor allem auch bei der Unterstützung alleinerziehender Frauen: „Mehr als die Hälfte der 300.000 Alleinerziehenden – darunter 90 Prozent Frauen – sind armutsgefährdet. Es braucht einen garantierten Unterhalt oder zumindest die Möglichkeit, auch bei niedrigem Einkommen von den Entlastungsmaßnahmen für Familien zu profitieren. Stichwort Familienbonus: Da werden jene ausgeschlossen, die die Unterstützung am meisten benötigt. Nämlich auch dann, wenn AlleinverdienerInnen und AlleinerzieherInnen die versprochene Kompensation erhalten, bleibt eine Benachteiligung.“

Barbara Gross weist auch darauf hin, dass Altersarmut hauptsächlich weiblich ist: „Derzeit sind in Österreich 203.000 Menschen über 65 Jahren von Armut betroffen, 136.000 davon sind Frauen. Für diese Problematik braucht es nicht nur mehr Bewusstsein, sondern auch eine finanzielle Absicherung.“

Jetzt handeln: Frauenvolksbegehren unterzeichnen!

Trotz der immer noch bestehenden und, wie es scheint, auch aufrechtbleibenden Benachteiligung von Frauen, bleibt Barbara Gross positiv: „Mit dem Frauenvolksbegehren werden die unterschiedlichen Ausprägungen der Benachteiligung von Frauen noch sichtbarer und eine hohe Anzahl von Unterstützungserklärungen ermutigt hoffentlich auch bisher weniger Sensibilisierte dazu, ihre Stimme bis 4.April für die Gleichstellung von Frauen zu erheben. Denn klar ist: Davon profitieren wir alle.“

7. März 2018

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON

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