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Norduganda: Stärkung der Chancengleichheit und Bildung

... südsudanesischer und einheimischer Mädchen. Ein Beitrag zum Weltflüchtlingstag

Zurück in die Zukunft, bedeutet zurück auf die Schulbank

Nicht überall auf der Welt gehen Kinder in die Schule. Besonders Mädchen, die stattdessen Hausarbeit machen müssen oder helfen die Familie zu versorgen. Im Norden Ugandas, im Rhinocamp, einer der größten Flüchtlingssiedlungen des Landes, sind besonders viele Mädchen vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen. Das will die Volkshilfe mit ihrem Projekt nachhaltig verändern.

20 Schulabbrecherinnen haben im März wieder mit der Schule begonnen. Ziel ist der Abschluss der Volksschule, die in Uganda etwas länger dauert als in Österreich. Durch COVID waren die Schulen durchgehend vom März 2020 bis März 2021 geschlossen und sind es seit dem 7. Juni jetzt wieder 42 Tage lang.

In dieser Zeit wurden die Mädchen von einer eigenen Beraterin zu Hause besucht. Noch steht vieles am Anfang, doch die ersten Veränderungen werden bereits – wortwörtlich – greifbar.

Es wird nämlich gebaut. In Sachen Verstärkung der Schulinfrastruktur ist hier im letzten Jahr viel passiert. Gemeinsam mit vorher geschulten, lokalen „School Management Committees“ wurden Verbesserungspläne erarbeitet und Projektideen entwickelt. Jene Projekte, von denen Mädchen besonders profitieren, sollen jetzt umgesetzt werden. Dazu gehört etwa die Errichtung eines zusätzlichen Gebäudes für „Women Teacher“, in dem auch Räume für die Beratung von Mädchen untergebracht sein werden. In 3 Schulen werden aktuell Gebäude fertig gestellt. Die Wände werden gerade aufgezogen und in ein bis zwei Monaten sollte alles fertig sein. Die vierte Schule wird ihre baulichen Maßnahmen im Juni starten und in ca. 2 – 3 Monate beenden.

Die Bauaufsicht machen die Betroffenen gemeinsam mit unserem lokalen Partner PALM Corps: das so genannte „Project Management Committee“ aus Lehrer*innen, Schüler*innen und Schulbehörde, die zuvor Trainings in Projekt- und Finanzmanagement bekommen haben.

Neben der reinen Infrastruktur geht es auch um Bewusstseinsarbeit. 5 Bildungsmentor*innen wurden pro Schule trainiert, bei 4 Schulen also insgesamt 20 Mentor*innen, darunter südsudanesische Flüchtlinge, aber auch Menschen aus Uganda, die wiederum Bewusstseinsarbeit für das Thema Bildung und Mädchen bei den Eltern machen. 800 Eltern will man so am Ende im Rahmen mehrerer Trainings und im direkten Gespräch und mit Hausbesuchen, erreichen.

Die Schüler*innen selbst werden über ihre Rechte, über sexuelle und reproduktive Gesundheit aufgeklärt, sowie darüber was Missbrauch ist und wo und wie man ihn melden kann. In den Flüchtlingslagern kommt es seit COVID vermehrt zu Übergriffen. Viele Jugendliche haben keine Beschäftigung, sie sind quasi eingesperrt und so steigt der Alkoholkonsum und damit die Gewalt. Hier wird aktiv die gesamte Community geschult und eingebunden, um Lösungen zu finden. Gefährliche Orte, wie etwa Waschgelegenheiten im Lager, die schlecht beleuchtet sind, werden identifiziert und gemeinsam Problemlösungen gefunden. Leher*innen wurden beschäftigt, die während der Zeit der geschlossenen Schulen in die Gemeiden fuhren, um die Jugendlichen beim Lernen zu unterstützen. Dafür wurden den Lehrer*innen Fahrräder zur Verfügung gestellt.

Um das Verhalten der Gesellschaft als Ganzes nachhaltig zu verändern, wurde eine Radiokampagne gestartet, die auf Englisch und in 3 lokalen Sprachen regelmäßig gesendet wird. Es geht um das Recht von Mädchen auf Bildung – mit einer Kernaussage, die für das gesamte Projekt stehen kann: „Parents change the world every single day, they send their girls to school.“

 

Gefördert wird das Projekt „Stärkung der Chancengleichheit und Bildung von südsudanesischen und einheimischen Mädchen in Norduganda“ von der ADA (Österreichische Entwicklungszusammenarbeit), umgesetzt wird es gemeinsam mit unserem Partner PALM Corps.

19. Juni 2021

Projektinformation

Region: Rhinocamp Settlement, Arua, Norduganda
Zeitraum: 01.05.2019 – 30.04.2022
ProjektpartnerIn: PALM Corps
FördergeberInnen: Austrian Development Cooperation, Volkshilfe

Kontakt

Volkshilfe Solidarität
Mag.a Brigitte Berger
Programm-Managerin
Internationale Zusammenarbeit

E-Mail: brigitte.berger[at]volkshilfe.at
Tel: +43  01 402 62 09

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